Kinderklinik Barawljany
Die Klinik
Nach dem Atomreaktorunfall im Kernkraftwerk Tschernobyl am 26. April 1986 stiegen bei den Kindern der Region sprunghaft die Tumorerkrankungen, vor allem die an der Schilddrüse.
So sah sich die damalige sowjetische Regierung noch 1986 gezwungen, im onkologischen Institut Barawljany in Minsk/Belarus eine Kinderkrebsstation zu errichten. Die Einrichtung dieser Station mit 60 Betten, davon 15 zur Intensivbehandlung, war ursprünglich nur für kurze Zeit geplant und deshalb nur provisorisch ausgestattet.
Weil die Zahl der Tumorerkrankungen aber immer weiter stieg, wurde 1994 mit deutscher und österreichischer finzieller und technischer Hilfe begonnen, eine komplett neue Kinderklinik zu errichten.
Im Oktober 1997 konnte schließlich im Minsker Stadtbezirk Barawljany die onoklogische u. hämantologische Kinderklinik Barawljany eröffnet werden.
Heute werden dort bis zu 150 Kinder im Alter von einem bis 18 Jahre stationär sowie mehr als 400 Kinder ambulant behandelt.
Kinderklinik für Onkologie und HämatologieBarawljany in Minsk
Die Situation
Trotz der (für osteuropäische Verhältnisse) sehr modernen Klinik, kommt es jedoch leider immer wieder zu Verschiebungen oder Abbrüchen von Behandlungen. Mit teilweise verheerenden Auswirkungen für die Kinder.
Gründe für die diese Probleme sind, dass Weißrussland, hervorgerufen durch seine schlechte wirtschaftliche Situation, nicht ausreichend kostenintensive Medikamente, zur chemotherapeutischen oder anderer Behandlungen, zur Verfügung stellen kann. Teilweise sind Ärzte gezwungen, Kindern mit niedrigeren Heilungschancen die Behandlung mit diesen Medikamenten zu verwehren.
Leider wird auch aus Kostengründen auf eine psychologische Betreuung der Patienten und deren Angehörigen nur ein geringerer Stellenwert gelegt.
Unsere Partner
In Zusammenarbeit mit unseren weißrussischen Partnern und Freiwilligen von ASF “Aktion Sühnezeichen Friedensdienste“ aus Deutschland, die in der Klinik arbeiten bzw. ein freiwilliges soziales Jahr durchführen, versuchtGUMPO e.V. die Situation in der Klinik zu verbessern.
In Notsituationen werden nach je nach Möglichkeit Medikamente zur chemotherapeutischen Behandlung bereitgestellt und durch Natascha Turljakowa eine Psychologinnen-
stelle ganzjährig geschaffen.