Behindertenheim Novinki
Die Situation
Heute leben in Novinki („Staatliches Heim für Kinder mit Besonderheiten in der physopsychischen Entwicklung“) ca. 215 geistig, psychisch, körperlich und mehrfach behinderte Kinder und Jugendliche im Alter bis 28 Jahre. (anschließend wechseln sie in das Heim für erwachsene Behinderte Draschnja in Minsk)
Das Heim ist in fünf Stationen unterteilt:
1. Station für Schwerstmehrfachbehinderte,
2. Station für Jungen,
3. Station für Kleinkinder,
4. Station für Mädchen,
5. Station für “liegende“ (2. Etage ohne Lift)
Die behinderten Kinder und Jugendlichen werden von 130 Mitarbeitern betreut. Die Krankenpflegerinnen “Sanitarkas“ sind unausgebildete (daher überforderte), schlecht bezahlte und unmotivierte “Pflegekräfte“.
Abgeschirmt von der Öffentlichkeit und sozialen Kontakten und Bindungen leben die Kinder und Jugendlichen dort unter teilweise sehr schlechten Bedingungen. Die Lebenserwartung der Heimbewohner ist erschreckend gering.
Einen Bericht über die Lebenssituation auf der “Liegendenstation“ können Sie hier in einem Bericht von ´08 einer Freiwilligen von ASF (Aktion Sühnezeichen Friedensdienste) lesen:
Unsere Hilfe
Bei den Besuchen von Vereinsmitgliedern im April und November 2008, hat die Situation der Kinder auf der so genannten “Liegendenstation“ besonders betroffen gemacht.
Seit November 2008 hat unser Verein daher damit begonnen, auf dieser Station eine durch Spenden finanzierte, gut qualifizierte, weißrussische Physiotherapeutin in Teilzeit zu beschäftigen.
Ziel ist es, gemeinsam mit den in Novinki tätigen deutschen Freiwilligen von ASF und weiteren Partnern, nach und nach auszubauen diesbezüglich eine Verbesserung der therapeutischen Behandlung und damit einer verbesserte Lebenssituation der Kinder zu erreichen.
Geschichte von Novinki
Novinki wurde vor 1945 von der russisch-orthodoxen Kirche als Behinderten Anstalt gegründet. 1941 wurden alle behinderten Patienten von einem deutschen SS-Komando vergast und das Heim geschlossen. 1971 öffnete die russische Regierung das Heim wieder als psychoneurologisches Heim für Kinder und Erwachsene. 1981 wurde es dann als Minsker Kinderheim umstrukturiert. Seit 2002 besteht es unter der Bezeichnung „Staatliches Heim für Kinder mit Besonderheiten in der physopsychischen Entwicklung“